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Jun 20, 2022 | Erfahrungsberichte

Unsere Leihoma – mein Glück

von Jana, Düsseldorf

Mein Sohn war ein halbes Jahr alt und ich wollte unbedingt meinen Körper wieder ein paar Stunden nur für mich – Kein Stillen, kein Tragen, kein schlafendes Baby, das auf mir lag und mich durch seine Wärme zum Dauerschwitzen brachte. Ein Babysitter musste her und ich hatte mir bis zu diesem Punkt keine Gedanken gemacht, wie der eigentlich „aussehen“ sollte.

Eine Oma als Babysitter

Und mit Aussehen meine ich nicht die Optik, sondern eher welche Qualifikationen der- oder diejenige mitbringen sollte und wo ich den- oder diejenige finden könnte. Ich hatte naiverweise gedacht, irgendeine Nachbarstochter im Teeniealter lässt sich da schon finden. Aber mit der realen Situation vor Augen, wollte ich mein Baby dann doch keiner Minderjährigen anvertrauen. Zu groß waren meine Befürchtungen, dass ein junger, unerfahrener Mensch mit einer eventuellen Krise des Babys nicht souverän genug umgehen könnte. Hinzu kamen Zweifel, ob ich mich auf darauf verlassen konnte, dass der- oder diejenige dann auch zu den vereinbarten Zeiten wirklich zur Betreuung meines Babys erscheint.

Die Leihoma aus dem Fitnessstudio

Ich begann meine Fühler auszustrecken. Ich weiß auch gar nicht mehr, wie ich auf den Gedanken kam, in meinem Fitnessstudio nachzufragen, aber es stellte sich als eine hervorragende Idee heraus. Meine Trainerinnen empfahlen mir eine ältere Dame, die als Mitglied regelmäßig im Studio trainierte und gaben meine Handynummer an sie weiter. Keine zwei Wochen später saß unsere zukünftige Leihoma bei Kaffee und Kuchen an unserem Esstisch und wir lernten uns kennen. Mir fiel es nie schwer fremde Menschen in mein Leben zu lassen, aber meinen kleinen Augenstern jemandem zu übergeben, den ich kaum kannte, fühlte sich die ersten Betreuungstage komisch an.

Eine Bereicherung für die ganze Familie

Doch unsere Leihoma rockte als Babysitter so richtig und stellte sich bald als unbezahlbar heraus. Sie schob meinen Sohn durch unseren Stadtteil, wenn ich beim Sport war, fütterte und beklönte ihn. Ich freute mich nicht nur für mich und meine Me Time, sondern auch für mein Kind, der ihre volle Aufmerksamkeit bekam. Als Mama hatte ich neben dem Kind immer noch den Haushalt, Kochen und v.a. Wäsche, Wäsche, Wäsche. Für stundenlanges Spielen mit meinen Baby war ich viel zu abgelenkt. Unsere Leihoma war so geduldig, liebevoll und absolut zuverlässig. Sie unterstütze mich auch nach dem Wiedereinstieg in den Job, der anfangs noch Geschäftsreisen erforderte und holte mein Kind an langen Arbeitstagen aus der Tagespflege ab.

Mein Fels in der Brandung

Ich erinnere mich auch noch gut daran, wie auf dem Weg zu einer Agentur nach Frankfurt die Tagespflegeeinrichtung genau in dem Moment anrief, als ich mit dem ICE aus dem Bonner Hauptbahnhof ausfuhr. Mein Kind hatte sich übergeben und musste umgehend abgeholt werden. Plötzlich fühlte ich mich im ICE regelrecht gefangen. Ich wusste, dass es 2,5 Stunden dauern würde, bis ich in der Kita sein konnte. Mir lief der Schweiß an den Schläfen herunter, gleichzeitig begann ich zu zittern und ich hatte einen sauren Knoten im Magen. Gott sei Dank konnte ich unsere Leihoma erreichen und sie sprang sofort ein. Sie kümmerte sich rührend um mein krankes Kind und hatte alles so gut im Griff, dass ich sogar noch meinen Geschäftstermin wahrnehmen konnte. Bis dahin war mir der Vorteil eines Babysitters, der auch am Vormittag spontan Zeit hat, gar nicht bewusst.


Wie bei vielen Familien hat Corona auch bei uns vieles durcheinander gebracht, aber unserer Leihoma bin ich bis heute dankbar für ihre unschätzbare Unterstützung in 4,5 Jahren, bevor uns die Corona-Kontaktbeschränkungen für viele Monate trennten.

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